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Luftbild Kleines Theater
Foyer am Abend
Eingangsfassade
Foyer-Neubau von innen
Bronze-Relief Kirsten Martensen (1941-2013)

Vielen Dank für Ihr Interesse an der langen und interessanten Geschichte des Kleinen Theater Bargteheide, mit Kino, Bühne und Gastronomie. Dieser gekürzte Text basiert auf einer Recherche und dem ausführlichen Text von Manfred Giese und Joachim Krämer. Die Bilder stammen von Manfred Griese. Dafür herzlichen Dank, lieber Manfred.

Kino seit 1927/1928 – Theater seit 1980

„Kleines Theater Bargteheide“ – die Geschichte

Am 15. November 2024 wurde der spektakuläre „gläserne“ Foyer-Neubau des Kleinen Theaters in Bargteheide feierlich seiner Bestimmung übergeben. Wir haben dieses neuerlich wichtige Ereignis für den weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten und beliebten „Kulturtempel“ zum Anlass genommen für einen Blick in die lange Geschichte des Hauses in der Hamburger Straße 3, die bereits in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts ihren Anfang nahm.

Etwa ab 1927/1928 bis zum 2. Weltkrieg wurden bereits Kinofilme im Gasthof „Unter den Linden“ gezeigt. Filme wurden anfangs im rückwärtigen Hintergebäude, dem ehemaligen Kuhstall gezeigt.

In den 30er Jahren stand bereits „Musik- und Lichtspielhaus“ über der Eingangstür.

Am 15. Oktober 1952 wurde dieser Gebäudeteil mit dem „Kino unter den Linden“ durch ein Großfeuer vernichtet.  Schon knapp zwei Jahre später,

am 1. September 1954, wurde der Neubau/Wiederaufbau als „Linden-Lichtspiele“ eröffnet.  Dies war der Baukörper hinter dem straßenseitigen Hauptgebäude samt seitlich angebauter markanter, gerundeter Eingangsfront, wie man es bis heute kennt.

Im September 1967 gründete sich der rührige Kulturring Bargteheide e.V., der Gastspiel-Aufführungen, attraktive Tourneetheater und namhafte Darsteller nach Bargteheide holte. Damit war der Wunsch nach einer geeigneten, zeitgenäßen Bühne geboren.

Bis Sommer 1973 lief der Kinobetrieb in diesem Neubau knapp 19 Jahre.

Am 29. Mai 1973 fasste die Stadtvertretung zunächst den Beschluss, das „Lindenhof“-Grundstück (8200 qm, immerhin die Größe eines Fußballfeldes) aufzukaufen.

Der Hotel- und Restaurantbetrieb ging zunächst weiter.

Am 5. Dez. 1974 wechselten die langjährigen Gastronomen des „Lindenhof“, Gerhard und Marlene Kittler, direkt nebenan in das neue Restaurant „Utspann“.

Umbau der „Linden-Lichtspiele – „Kleines Theater“ seit 1980

Am 11.06.1975 beschloss die Stadtvertretung Umbau- und Renovierungsarbeiten sowie die beträchtliche Erweiterung des Bauwerks um etwa ein Drittel; anfänglicher Arbeitstitel: „Stadttheater Bargteheide“.  Eine Wiederaufnahme des Kinobetriebs wurde ausdrücklich angestrebt. Der Kino-Saal wurde um 70 Plätze sowie Garderoben und Toiletten erweitert. Im neuen 3-geschossig angebauten Bühnenhaus entstanden die 99 qm große Bühne samt zugehöriger Technikempore, dazu Garderoben, Schminkräume und weitere Vorbereitungsräume für die Künstler sowie neue Büroräume.

Am 6. Juli 1979 wurde das Richtfest – noch ohne Dachstuhl! – gefeiert und

am 16. Februar 1980 fand die offizielle Einweihung statt.

Am 3. Juli 1980 erhielt das Haus den neuen Namen „Kleines Theater Bargteheide“.

Die Baukosten waren auf knapp über eine Million D-Mark angestiegen – ohne Bestuhlung und Gestaltung der Außenanlagen. Das hatte schon im Vorfeld für Unmut bei einigen wenigen Stadtvertretern gesorgt. „Soll das etwa ein Residenz-Theater werden?“ wurde argumentiert; eine derart kostspielige Baumaßnahme übersteige das, was dem Steuerzahler zugemutet werden könne.

Nun verfügte Bargteheide über ein repräsentatives Theater mit 344 Plätzen und einer besonders großen, technisch gut ausgestatteten Bühne für kulturelle und andere Veranstaltungen.

Der Kulturring Bargteheide e.V. bespielte die Bühne als einer der Hauptnutzer bis zu seiner Insolvenz im Juli 2017 mit einem anspruchsvollen Programm.

Im 1995 wurde ein kleinerer Anbau an die Viertel-Rotunde des Eingangsbereichs angefügt, gedacht als Garderobe, genutzt auch als zusätzliche Fläche für die Gastronomie.

Kirsten Martensen sorgte für ein glanzvolles Vierteljahrhundert

Bereits ab 1986 sorgte Kirsten Martensen mit der von ihr gegründeten Theaterschule „Blaue Wolke“ für Kinder und Jugendliche – die sich schnell zu einer wahren Talentschmiede entwickelte: Das „Kleine Wölkchen“ für die Jüngeren, die „Blaue Wolke“ für das Jugendtheater.
In 1990 gründete Kirsten Martensen Deutschlands erstes Oldie-Kabarett („Oldies but Goldies“), das auch auf der Weltausstellung Expo 2000 im Deutschen Pavillon auftrat.

Die Bühne, Oldie-Kabarett und Blaue Wolke führte sie bis zu ihrem plötzlichen Tod im Oktober 2013, Jahr für Jahr mit glanzvollen Eigenproduktionen nicht nur mit Schwerpunkt Weihnachtsmärchen.

Ab 1992 war Kirsten Martensen Gesamtleiterin und treibende Kraft für das Theater, teilweise mit national und international bekannten Stars auf der Bühne, mit einem vielfach preisgekrönten Kino-Programm sowie als zusätzlich drittem Standbein die Gastronomie, die sie im französischen Stil einrichtete und teilweise selbst bekochte!

Im Jahre 2005 wurde der Betrieb in drei eigenständige Bereiche aufgeteilt:  Der Gastronom Baki Abazi betreibt seitdem das inzwischen mehrfach neugestaltete Foyer-Restaurant „Papillon im Kleinen Theater“.

Bis Ende 2018 gehörte das gleichermaßen preisgekrönte Kino unter dem Namen „Cinema Paradiso“ zu den Filmtheaterbetrieben Hans-Peter Jansen (Hamburg).

Seit 2016 unter Regie des gemeinnützigen Vereins „Kleines Theater Bargeheide e.V.“

Seit Juni 2016 ist der aus dem Förderverein von 1993 hervorgegangene gemeinnützige Trägerverein „Kleines Theater Bargteheide e.V.“ für das gesamte Gebäude, den Geschäftsbetrieb, die Bühnenveranstaltungen in einer Treuhand-Funktion für die Stadt Bargteheide zuständig.

Ab Anfang 2017 setzte der Verein „Kleines Theater Bargteheide e.V. schrittweise die Komplettsanierung des Kleinen Theaters um, angefangen bei der Renovierung des gesamten Gebäudes über die Erneuerung der Kino- und Bühnentechnik mit digitaler Licht- und Tontechnik und einem modernen Beleuchtungskonzept; auch neue Ausstattung für die Künstler-Garderoben und neue Büroausstattung für das KulturServiceBüro im Obergeschoss.

Im August 2019 übernahm der Verein auch das Kino, mit einem sehr anspruchsvollen Kino-Konzept, auch mit Arthouse- und Musik-Filmen, oft auch mit anwesenden Produzenten, Regisseuren und Schauspielern.

Der Trägerverein ist frei von Weisungen der Stadt, handelt jedoch in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung und den städtischen Gremien.  Er unterstützt und fördert ideell, organisatorisch und finanziell die hauseigene Theaterschule für Kinder und Jugendliche, die sich ebenfalls 2016 unter dem Namen „Theaterwerkstatt im Kleinen Theater e.V.“, in Nachfolge der „Blauen Wolke“, als gemeinnütziger Verein neu aufgestellt hat.

Und schließlich im November 2024 folgte die feierliche Eröffnung des neuen spektakulären „Gläsernen Foyers“, dem halbrunden Anbau mit der lang ersehnten Barrierefreiheit für die Zugänge zu Theater- und Kinosaal. In diesem Zusammenhang wurden auch die Garderoben- und Toilettenanlagen vergrößert und modernisiert.

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