Die Brass Band Berlin lässt es krachen
Classic goes Swing: Elf Berliner Virtuosen mit Weltstar-Vita
Mit einem Show-Orchester der Extraklasse startet das Kleine Theater Bargteheide am 16. März in einen furiosen Sonntagnachmittag. Um 16 Uhr werden die elf Ausnahmemusiker der Berliner Brass Band dafür sorgen, dass den Zuhörern die Ohren klingen und die Lachmuskeln glühen.
Von Berlin direkt nach Bargteheide: Das virtuose Ensemble liefert unter dem Motto „Classic goes Swing“ kein klassisches Konzert im herkömmlichen Sinne ab, sondern eine rasante Mischung aus sattem Blechbläsersound, Show und Slapstick, wie es die großen Swing-Orchester der 20er bis 40er Jahre vorgemacht haben – natürlich mit Stil im klassischen Frack.
Das Repertoire, das ausschließlich für die hochkarätige Berliner Brass Band arrangiert wurde, schlägt den Bogen von Bach zu den Beatles. Und kennt kein Pardon, auch nicht mit Wagners wuchtigem Werk. 21 Stunden Tannhäuser, Parsifal, Lohengrin und Co. passen bei der Brass Band mühelos in ein verjazztes Medley von 4:30 Minuten, genannt „Wagner in Dixieland“.
Ravels „Bolero“, Abreus „Tico Tico“, Chatschaturjans „Säbeltanz“, Mancinis „Baby Elephant Walk“, das Count Basie-Medley, „The Green Hornet“ aus Tarantinos Kultfilm „Kill Bill“ oder Bär Balus Song „I wanna be like you“ aus dem Dschungelbuch - alles hat Tempo, Klasse, Witz und seinen Platz im 100 Titel umfassenden Musikschatz der kultigen Bigband. „Was diese Musiker in zwei Stunden packen, davon zehren andere Bands eine ganze Saison“, schrieb die Schaumburg-Lippische Landeszeitung.
Grandios, das Schlagzeugsolo beim Benny Goodman-Klassiker „Sing, Sing, Sing“, ebenso das Klarinettensolo mit einem unfassbar lang gehaltenen Ton, der allein beim Zuhören atemlos macht und hinter dem meisterliche Permanentatmung steckt. Wunderbar, der Wettkampf der drei Klarinetten in Euday L. Bowman’s „12th Street Rag“, bei dem der Posaunist auch noch sein Instrument zerlegt und lupenrein mit dem Mundstück weiterspielt. Oder Bizets „Carmen-Suite“, die mal nach Samba, mal nach Ragtime klingt und bei der Bandleader Thomas Hoffmann wie ein Derwisch durch seine Percussion-Insel fegt und eine ganze Batterie von Pfeifen, Rasseln, Hupen, Cowbells, Bimmeln, Luftpumpen und Kastagnetten zum Einsatz bringt. Und trotzdem bleibt es „Carmen“. So viel Witz, Spielfreude und Respektlosigkeit kann sich nur ein Orchester leisten, das musikalisch aus dem Vollen schöpft.
Thomas Hoffmann ist nicht nur der Schelm im Frack, Sänger der Band, ihr aufgedrehter Conférencier und Percussionist, er ist auch der Gründer der Band (1989) und ganz nebenbei und vor allem ein erstklassiger Musiker. Seit 40 Jahren spielt er als Schlagzeuger im Orchester der renommierten Deutschen Oper Berlin, hatte Auftritte mit Weltstars wie Pavarotti, Carreras, Rolando Vilazón und Anna Netrebko und Live-Auftritte mit Robbie Williams und der Berlin Big Band.
Seine Orchesterkollegen stehen ihm in nichts nach. Um nur ein paar zu nennen: Trompeter und Flügelhornist Alan Sommer begleitete als freier Studio-Musiker und in verschiedenen Orchestern bekannte Sänger wie Herbert Grönemeyer, Sarah Connor und Vicky Leandros.
Gitarrist Ingo Cramer spielte u. a. in der legendären SFB-Big-Band unter Paul Kuhn und begleitete Musiklegenden wie Shirley Bassey, Hildegard Knef, Diane Warwick, Quincy Jones, Sammy Davis jr., Gilbert Becaud und Schlagerstars wie Udo Jürgens, Caterina Valente, Peter Alexander.
Posaunist Daniel Busch, der in Berlin-Neukölln die Musikschule Paul Hindemith leitet, war u.a. bei der RIAS Big Band und Max Raabes Palast-Orchester dabei.
Posaunist Friedrich Milz stand mit Stars wie Montserrat Caballé, Manfred Krug, Xavier Naidoo und Milva auf der Bühne.
Tubaist Prof. Jörg Wachsmuth zählt zu den weltweit führenden Virtuosen auf seinem Instrument und ist Preisträger verschiedener nationaler und internationaler Wettbewerbe. In der Brass Band spielt er seit 2006 im Wechsel mit David Cribb und Bruno Osinski.
Wenn diese Band von Vollblutmusikern auf der Bühne loslegt, mit unglaublichem Können und noch mehr Spaß an der Freud, angefeuert von ihrem quecksilbrigen Chef, dann steigt im Saal die Temperatur - besonders an einem späten Sonntagnachmittag im März.
Brass Band Berlin
Musik mit Witz, Charme & Frack
Sonntag, 16. März 2025, 16 Uhr
Eintritt:
VVK 31 Euro, VVK ermäßigt: 29 Euro
AK 33 Euro, AK ermäßigt 31 Euro
Kartenvorverkauf
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